Zu den meist vertretenen Rebsorten der Welt gehören nicht nur die üblichen Verdächtigen, die auch Wein-Laien ohne Probleme benennen können. Unter die Top 10 haben sich auch Trauben geschlichen, die dem ein oder anderen Weintrinker noch gar nicht untergekommen sind.
Überblick: Die meistangebauten Rebsorten der Welt
Platz | Rebsorte | Anbaufläche in Hektar | Wird u.a. angebaut in.. |
1 | Cabernet Sauvignon | 310.671 ha | Italien, Spanien, Kalifornien, Frankreich |
2 | Merlot | 266.440 ha | Frankreich, Italien, Chile, Schweiz |
3 | Tempranillo | 219.379 ha | Spanien, Portugal |
4 | Airén | 203.801 ha | Spanien |
5 | Chardonnay | 201.649 ha | Frankreich, Kalifornien, Australien, Italien |
6 | Syrah | 181.185 ha | Frankreich, Südafrika, Australien, Kanada |
7 | Garnacha | 150.096 ha | Italien, Frankreich, Spanien, Argentinien |
8 | Sauvignon Blanc | 124 700 ha | Frankreich, Neuseeland, Südafrika, Kalifornien |
9 | Trebbiano | 120.343 ha | Italien, Frankreich |
10 | Pinot Noir | 105.480 ha | Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz |
Quelle: thedrinksbusiness.com, bezogen auf Which Winegrape Varieties are Grown Where? von Kym Anderson
1. Cabernet Sauvignon
Weltweiter Spitzenreiter ist der Cabernet Sauvignon mit einer Rebfläche von über 310.000 Hektar. Es handelt sich um eine Rotweintraube, die eine natürliche Kreuzung aus den Sorten Cabernet Franc und Sauvignon Blanc ist. Die meist angebaute Rebsorte ist überall auf der Welt zu finden und eignet sich gut zum Verschnitt mit anderen Rebsorten. So gehört sie zusammen mit Merlot und Cabernet Franc zu den typischen Trauben, die für Bordeaux-Weine verwendet werden. Cabernet Sauvignon kann aber auch sortenrein gekeltert werden. Daraus entsteht ein rauer, tanninreicher Wein, bei dem besonders die starke Frucht hervorsticht. Sortenreiner Wein aus Cabernet Sauvignon wird vor allem in Kalifornien und der Toskana hergestellt. Weine aus der Rebsorte Cabernet Sauvignon präsentieren sich in einem dunklen Rot und verführen mit Aromen nach dunklen Waldbeeren, grüner Paprike, Lakritze oder Vanille. Bei der Reifung im Holzfass können sich auch Aromen von Tabak, Zedernholz oder dunkler Schokolade entwickeln. Cabernet Sauvignon schmeckt zu herzhaften Gerichten wie Pasta, Rind oder Wild.
2. Merlot
Auf dem zweiten Platz befindet sich Merlot mit einer Rebfläche von über 267.000 Hektar. Die Rebsorte Merlot ist eine Kreuzung aus Cabernet Franc und Magdeleine Noire des Charentes. Sie stammt ursprünglich aus dem französischen Bordeaux-Gebiet. Heutzutage ist sie aber auch international vertreten, zum Beispiel in Italien, Chile und in der Schweiz. Merlot ist weich, tanninarm und weist trotzdem eine sehr fruchtige Note auf. Der dunkelrote Wein ist bereits in jungen Jahren genussreif und deshalb bei Herstellern sehr beliebt. Typisch für Merlot sind Aromen von Pflaumen oder dunklen Beeren. Auch Kräuternoten oder das Aroma von dunkler Erde können vorkommen. Die Rebsorte Merlot ist in den meisten Bordeaux-Weinen vertreten. Wird er pur gekeltert, können sehr hochwertige Weine entstehen. Einer der teuersten Weine der Welt, der Château Petrus, ist ein sortenreiner Merlot.
3. Airén
Airén (auch Larién oder Aidé) ist eine eher unbekannte Rebsorte, die aber dennoch einen Großteil der weltweiten Rebfläche besetzt. Früher war sie mit über 400.000 Hektar sogar Spitzenreiter. Heute werden die Trauben immerhin noch auf fast 204.000 Hektar angebaut – und zwar ausschließlich in Spanien, zum Beispiel in Andalusien oder La Mancha. Aus der Rebsorte werden keine Qualitätsweine hergestellt, weshalb sie außerhalb von Spanien auch kaum getrunken werden. Sie sind neutral und alkoholhaltig und werden oft auch zur Herstellung von Branntwein verwendet. Weine aus der Rebsorte Airén weisen Aromen von Zitrusfrüchten, Äpfeln, Steinobst oder auch Heu auf. Damit eignen sie sich zum Beispiel als gute Begleiter zu Fisch, Salaten oder Pizza.
4. Tempranillo
Aus der Traubensorte Tempranillo werden die beliebten Rioja-Weine gekeltert. Diese gelten als Export-Schlager der spanischen Weinindustrie. Mit ungefähr 219.000 Hektar Rebfläche wird Tempranillo hauptsächlich in Spanien und Portugal angebaut, zum Teil aber auch in der Schweiz, in Frankreich, Australien, Südamerika und Kalifornien. Die beste Qualität stammt aber meist aus Spanien. Die Tempranillo-Traube ist für den besonderen Charakter der Rioja-Weine verantwortlich. Sie zeichnen sich durch kräftige Fruchtnoten von Brombeeren, Kirschen oder Pflaumen aus und haben einen mittleren Alkoholgehalt. Die Rebsorte wird nur selten sortenrein gekeltert, da sie sich eher für den Verschnitt mit anderen Trauben eignet.
5. Chardonnay
Chardonnay ist eine der bekanntesten Rebsorten, belegt mit knapp unter 202.000 Hektar jedoch nur den fünften Platz. Die Weißweintrauben sind nicht nur bei Weintrinkern, sondern auch bei Herstellern beliebt. Sie wachsen fast überall und passen sich nahezu problemlos an das jeweilige Klima an. Je nachdem, aus welchem Herkunftsgebiet sie stammen, schmecken Weine aus Chardonnay-Trauben unterschiedlich. Von leicht und trocken bis kräftig und süß ist alles möglich. Dabei ist das Aroma nach frischer Melone typisch. Auch Noten von Apfel, Pfirsich, Butter oder Haselnuss kommen beim Chardonnay vor.
6. Syrah
Syrah (auch Shiraz) liegt mit rund 181.000 Hektar Rebfläche auf Platz sechs. Sie entstand aus einer natürlichen Kreuzung aus den Sorten Mondeuse Blanche und Dureza. Ursprünglich wurde sie vor allem im französischen Rhonetal angebaut. Heute taucht sie auch in Südafrika, Australien, Kanada und den USA auf. Aus der Syrah-Traube entstehen geschmacklich kräftige Weine mit hohem Alkoholgehalt und vielen Gerbstoffen. Sie können sowohl sortenrein als Solisten auftreten oder mit anderen Sorten verschnitten werden. Aromen von Waldfrüchten, schwarzem Pfeffer, Tabak oder Leder sind typisch für die Rebsorte Syrah.
7. Garnacha
Die rote Grenache-Traube (auch Grenache oder Cannonau) wird auf knapp 150.000 Hektar angebaut. Sie taucht überall auf der Welt auf und zeichnet sich durch hohen Alkoholgehalt und weichen Charakter aus. Deshalb ist sie gut für den Verschnitt mit anderen Rebsorten geeignet. Aufgrund ihrer Würze und dem geringen Tanningehalt wird sie gerne mit dem tanninreichen Tempranillo kombiniert.
Übrigens: Garnacha gibt es auch als weiße Traube. Zählt man beide Sorten zusammen, müssten sie auf dieser Liste weiter oben stehen.
8. Sauvignon Blanc
Sauvignon Blanc ist eine weiße Rebsorte, die weltweit auf fast 125.000 Hektar angebaut wird. Es handelt sich um eine der bekanntesten weißen Rebsorten der Welt. Weine aus Sauvignon Blanc können ganz unterschiedlich daher kommen. Die Rebsorte verfügt über eine große Aromen-Vielfalt: Von Aromen nach Stachelbeere, Limetten, grüner Paprika über Zitronen, Steinobst oder Holunderblüte bis hin zu exotischen Aromen nach Mango oder Maracuja ist alles möglich. Sauvignon Blanc erfreut sich bei vielen Weintrinkern großer Beliebtheit. Kaum eine Rebsorte hat in den vergangenen Jahren mehr an Popularität gewonnen. Sie wird unter anderem in Frankreich, Neuseeland, Kalifornien und Südafrika angebaut.
9. Trebbiano
Auf rund 120.000 Hektar Rebfläche wird die weiße Traube hauptsächlich in Italien und Frankreich angebaut. Sie ist sehr ertragreich und deshalb bei Produzenten beliebt. Weintrinker mögen sie vor allem wegen der ausgeprägten Säure und dem geringen Alkoholgehalt. Trebbiano ist vielseitig einsetzbar. Sie kann mit anderen Sorten verschnitten werden oder aber als Solist auftreten. Dann eignet sie sich besonders als Apéro-Wein (Aperitif). In Frankreich wird die Rebsorte aber auch für die Herstellung von Cognac verwendet und in Italien entsteht daraus das bekannte Aceto Balsamico di Modena.
10. Pinot Noir
Pinot Noir (auch Spätburgunder oder Blauburgunder) zählt zu den hochwertigsten Trauben der Welt. Dennoch belegt die Rebsorte mit ungefähr 105.000 Hektar Rebfläche den letzten Platz unter den Top 10. Pinto Noir ist als „König der Rotweine“ bekannt. Unter Erzeugern wird die Rebsorte aber auch als Diva gefürchtet. Denn sie ist empfindlich und anfällig. Der Anbau findet unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, den USA und Neuseeland statt. Pinot Noir ist ein wichtiger Mitspieler bei der Herstellung von Champagner. Oft wird er aber auch sortenrein ausgebaut.
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