Allmählich kehrt das kulturelle und kulinarische Leben in der Öffentlichkeit wieder zur Normalität zurück. Bars, Restaurants und Cafés sind wieder geöffnet und das Geschäft kann langsam wieder anlaufen. Doch die Spuren der Coronakrise lassen sich nicht so leicht verwischen. Immerhin waren die Lokalitäten für mehrere Wochen geschlossen. Das hat nicht nur Folgen für die Umsätze der Restaurants und Bars. Auch Zulieferer mussten Einbußen hinnehmen – und sitzen jetzt auf ihrer übriggebliebenen Ware.
50 Prozent weniger Umsatz im Burgund
Wie das Magazin Wein-Plus berichtet, werden die Umsätze französischer Betriebe im Burgund um etwa 50 Prozent sinken. Schuld sind nicht nur die geschlossenen Restaurants in Frankreich selbst. Betroffen ist vor allem auch der Export. Mehr als die Hälfte der burgundischen Weine werden normalerweise ins Ausland exportiert – 20 Prozent davon in die USA. Zusätzlich zur Coronakrise erschweren auch die erhöhten US-Zölle den Vertrieb.
Winzer haben die Lager voll
Beim fehlenden Umsatz hören die Probleme jedoch nicht auf. Viele Winzer bekommen es jetzt auch mit Platzproblemen zu tun. Denn die Lager sind voller Wein – müssten mittlerweile aber schon für die nächste Weinlese frei sein.
Eine Sonderregelung für französische Winzer soll jetzt Abhilfe schaffen. Die Regierung erlaubt es Winzern, ihren Wein weiterzuverarbeiten. Medienberichten zufolge wurden bereits zwei Millionen Hektoliter von 33 französischen Betrieben gesammelt. Diese sollen jetzt destilliert und zu Ethanol oder Desinfektionsmittel verarbeitet werden.
EU finanziert die Destillation
Die Sonderregelung sei von der EU genehmigt worden und werde auch von Brüssel finanziert, berichtet stern.de. „Winzer haben bis zum 19. Juni Zeit, sich für die Regelung zu bewerben und anzugeben, wie viel Liter Wein sie verarbeiten möchten.“ Die EU zahle einen festen Betrag von 78 Euro pro Hektoliter Wein, der verarbeitet wird. Pro Liter macht das 78 Cent.
Nicht alle Winzer sind einverstanden
Das Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB) sei zornig über die Destillationspläne der Regierung. „In unseren Kellern liegt der Gegenwert von zwei Jahrgängen. Daher wollen wir nicht destillieren. Wir benötigen Hilfe für unseren Export“, zitiert Wein-Plus Louis-Fabrice Latour vom BIVB.
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