Weinland Österreich: Die bedeutendsten Weinregionen

Österreichs Weinbaugebiete legen sich in Form eines Halbmonds um die östliche Landeshälfte und die Hauptstadt Wien. Sie bilden den Übergang von den nördlichen, kühleren zu den südlichen, milderen Klimazonen Europas. Entsprechend vielfältig ist der Weinbau in Österreich. Von fein fruchtigen bis hin zu kraftvollen und körperreichen Weinen ist alles dabei.

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Grüne Weinberge vor einem Abendhimmel
© Przemek Iciak/www.shutterstock.com

Die Anbauflächen in Österreich werden in drei große Weinregionen eingeteilt: Das Weinland, das Steirerland und das Bergland. Innerhalb dieser Weinregionen gibt es viele einzelne Weinbaugebiete, die alle auf eine lange Tradition zurückblicken können. Die Weinkultur in Österreich ist eng verknüpft mit der Geschichte Europas und prägend für die gesamte Region. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass hier bereits die Kelten Weinreben kultivierten. Systematischer Weinbau soll etwa ab dem 14. Jahrhundert begonnen haben, als die Römer die Provinz Pannonia superior besiedelten – die östlichste Region des Landes, an Ungarn angrenzend. Auch heute noch spielt sich der Weinbau in Österreich hauptsächlich im Osten ab.

In den größten vom Weinbau geprägten Bundesländern Niederösterreich und Burgenland treffen die kontinentale Waldviertler und die pannonische Klimazone aufeinander. Die großen Wasserflächen der Donau und des Neusiedlersees wirken wie ein Puffer zwischen den beiden Extremen der jeweiligen Klimata: Sie dienen als Wärmspeicher bei kühlerem Wetter und mildern die Luftmassen in Hitzeperioden. In den kühleren Lagen – Wachau an der Donau, Kremstal, Kamptal und Teilen des Weinviertels in Niederösterreich – entstehen vor allem fein-fruchtige Weißweine, überwiegend aus den Trauben des Grünen Veltliner, der Leitsorte Österreichs. In der Steiermark ist der überwiegende Teil der Weinberge in steilen Hanglagen. Die dominierende Rebsorte ist hier der Welschriesling, gefolgt von Sauvignon Blanc und Chardonnay. Die "steirische Klassik" bezeichnet mineralische, filigrane Weine mit feiner Frucht und edler Würze. Aus dem Steirerland kommen auch kraftvolle, körperreiche Weine aus erstklassigen Lagen, zunehmend im Barrique ausgebaut. Im östlichen Niederösterreich und dem Burgenland übernimmt der Anbau roter Rebsorten – allen voran Zweigelt und Blaufränkisch – den größten Anteil (Tendenz steigend).

Weinregionen und Anbaugebiete im Überblick

In Österreich gibt es 3 große Weinregionen:

  • Weinland
  • Steirerland
  • Bergland

Zum Weinland gehören die Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Wien. Zum Steirerland gehört das Bundesland Steiermark und im Bergland befinden sich die Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Innerhalb der großen Weinregionen gibt es viele einzelne Weinbaugebiete. Diese befinden sich hauptsächlich im Weinland und im Steirerland.

Im Bergland wird zwar auch Weinbau betrieben, allerdings ist die Anbaufläche im Vergleich so gering, dass es in der Darstellung der österreichischen Weinbaugebiete vernachlässigt werden kann. Im 16. Jahrhundert hatte Weinbau im mittleren Landesteil, in Oberösterreich, noch regelrecht Tradition. Allerdings sind bis heute in allen westlichen Landesteilen Bier-Brauereien vorherrschend. Das südlich gelegene Bundesland Kärnten erlebt seit einigen Jahren eine Art Renaissance des Weinbaus und auch in Salzburg gibt es eine Fläche von ca. 7 Hektar Weingarten. Hier kultivieren die Pfadfinder am Mönchsberg einen Frühroten Veltliner - "Paris Lodron Zwinger".

Bundesländervergleich: Rebflächen in Österreich

  • Niederösterreich: ca. 28.000 Hektar
  • Burgenland: ca. 13.000 Hektar
  • Steiermark: ca. 4.600 Hektar
  • Wien: ca. 640 Hektar

Quelle: oesterreichwein.at

In anderen Bundesländern wie Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol oder Vorarlberg ist die Anbaufläche mit insgesamt ca. 240 Hektar vergleichsweise gering.

Weinbaugebiete in den Bundesländern

In Niederösterreich befinden sich die Anbaugebiete Carnuntum, Kamptal, Kremstal, Thermenregion, Traisental, Wachau, Wagram und Weinviertel.

Im Burgenland befinden sich die Anbaugebiete Neusiedlersee, Leithaberg, Rosalia, Mittelburgenland, Eisenberg und Rust.

In der Steiermark befinden sich die Anbaugebiete Südsteiermark, Vulkanland Steiermark und Weststeiermark.

Wien ist europaweit die einzige Hauptstadt, die auch als Weinbaugebiet bezeichnet werden kann.

Niederösterreich

Weinbaugebiet Fläche Herkunfts- / Qualitätsbezeichnung
Carnuntum ca. 900 ha Carnuntum DAC
Kamptal ca. 3.900 ha Kamptal DAC
Kremstal ca. 2.400 ha Kremstal DAC
Thermenregion ca. 2.200 ha Thermenregion
Traisental ca. 800 ha Traisental DAC
Wachau ca. 1.350 ha Wachau DAC
Wagram ca. 2.700 ha Wagram
Weinviertel ca. 13.900 ha Weinviertel DAC

Carnuntum

  • Weinorte: Göttlesbrunn, Arbesthal, Höflein, Petronell, Prellenkirchen
  • Rebsorten: u.a. Zweigelt, Blaufränkisch, Weißburgunder, Chardonnay, Grüner Veltliner

Das vergleichsweise kleine Weinbaugebiet befindet sich östlich von Wien und erstreckt sich bis an die Landesgrenze zur Slowakei. Charakteristisch für das Carnuntum sind kraftvolle Weißweine mit klarer Struktur und Rotweine aus Zweigelt und Blaufränkisch. Die Weingärten befinden sich am Leithagebirge, dem Arbesthaler Hügelland und den Hainburger Bergen – Hier befindet sich auch der älteste Weinstock Europas! Carnuntum ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner der nahegelegenen Metropole und bekannt für seine gebietstypischen Weine sowie Gastronomie mit regionalen Speisen.

Kamptal

  • Weinorte: Langenlois, Zöbing, Gobelsburg, Kammern, Straß, Schönberg
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner, Riesling

Das Kamptal liegt entlang des gleichnamigen Flusses, dem Kamp. Zentrum ist Langlois, die größte Weinbaustadt des Landes. Hier befindet sich auch das Weinmuseum "Loisium". Besucher können hier auch an Verkostungen teilnehmen und dabei aus über 200 Erzeugnissen – Wein, Schaumwein, und Bränden – wählen. Das Kamptal ist eben auch für seinen Sekt bekannt.

Kremstal

  • Weinorte: Stein, Krems, Senftenberg, Rohrendorf, Gedersdorf, Furth
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner, Riesling

Die Weinbaugemeinden des Kremstals erkennt man an den fast 2-Meter-Hohen "Kremstaler-Säulen" an den jeweiligen Ortszufahrten. Das Gebiet umfasst urige Ortschaften entlang der Krems und dem südlichen Donauufer, rund um Stift Göttweig. Der "Kremstal DAC" wird für die Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling vergeben, in den Ausbaustufen "Kremstal" und "Kremstal Reserve". In der Stadt Krems befindet sich die Weinbauschule und ein historisches Weinmuseum. Außerdem ist die Stadt auch Veranstalter der Niederösterreichischen Landesweinmesse und Sitz einer innovativen Genossenschaft.

Thermenregion

  • Weinorte: Gumpoldskirchen, Traiskirchen, Pfaffstätten, Baden, Sooß, Bad Vöslau, Tattendorf
  • Rebsorten: u.a. Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent, Pinot Noir

Das wärmste und trockenste Weinbaugebiet Niederösterreichs, die Thermenregion, liegt südlich von Wien. Rund 60 Prozent der Lagen sind mit weißen Rebsorten bestockt, darunter zwei einzigartige Spezialitäten: der Zierfandler und der Rotgipfler. Beide werden auch als Cuvée gekeltert und unter dem Namen Spätrot-Rotgipfler vermarktet. Im Nordwesten überwiegen schwere Lehm- und Kalkböden und im Süden der Schwemmlandschotter, durchzogen von einer vulkanischen Bruchlinie. Wie der Name der Region bereits verrät, befinden sich hier auch einige Thermalbäder zwischen den Ortschaften Mödling und Bad Vöslau.

Traisental

  • Weinorte: Nussdorf, Reichersdorf, Inzersdorf, Traismauer, Herzogenburg
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner, Riesling

Das kleinste und auch eines der jüngsten Weinanbaugebiete in Niederösterreich grenzt im Norden an die Donau und erstreckt sich an beiden Seiten der Traisen bis hin zur Landeshaupstadt St. Pölten. Sandige Lössterrassen und einzigartige Konglomerate, sowie das milde und sonnige Klima im Traisental prägen den mineralisch-aromatischen Wein der Umgebung. Fruchtig-würzige Grüne Veltliner und kernige, mineralische Rieslinge sind charakteristisch für diese Lagen. Funde von Traubenkernen aus der frühen Bronzezeit bestätigen die uralte Weintradition, die noch weit vor der Weinkultur der Römer in der Region datiert wird.

Wachau

  • Weinorte: Spitz, Arnsdorf, Wösendorf, Joching, Weißenkirchen, Dürnstein, Loiben, Rossatz, Mautern
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner, Riesling

Die Wachau ist ein Anziehungspunkt für Touristen aus der ganzen Welt! Entlang der Donau, von Krems bis Melk, prägen die Weingärten in den Steilhängen das Panorama. Klimatisch wird das Gebiet mehrfach beeinflusst: dem pannonischen Klima aus dem Osten, atlantischen Luftmassen aus dem Westen, sowie durch feuchtere Witterungen aus dem Norden. Die Urgesteinsböden, und in tieferen Lagen der Löss, wärmespeichernde Mauern der Steinterrassen, sowie die mikroklimatischen Besonderheiten in den Weingärten entlang der Donau und angrenzender Seitentäler – den sog. Wachauer Gräben – bieten ideale Bedingungen für die vielschichtige Aromatik der Trauben.

Mit der Gründung der Organisation Vinea Wachau Nobilis Districtus gelang es den "Wachauern" eine eigene Herkunftsbezeichnung innerhalb Österreichs durchzusetzen. Die Klassifizierung – Steinfeder, Federspiel und Smaragd – kennzeichnet die Qualitätsstufen der Weine aus der Wachau. Dabei ist der Smaragd die höchste Stufe und bezeichnet Erzeugnisse die mindestens 18,2 Grad KMW Mostgewicht, bei höchstens 8 g Restzucker pro Liter Wein, vorweisen (Reserveweine ab 12,5 % vol.).

Beginnend mit dem Jahrgang 2020 werden Lagenweine mit der neu eingeführten Klassifizierung: Wachau DAC etikettiert.

Wagram

  • Weinorte: Feuersbrunn, Fels, Grossriedenthal, Gösing, Kirchberg, Großweikersdorf, Klosterneuburg
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner, Riesling, Roter Veltliner

Entlang des Wagrams, ein Höhenzug und Namensgeber des Weinbaugebiets, erstreckt sich die Fläche nördlich der Donau zwischen den Städten Krems und Klosterneuburg. Grüner und Roter Veltliner gedeihen auf Löss- und Kalkböden und bringen die gebietstypischen, würzig-pfeffrigen Weißweine hervor. Eine hohe Anzahl naturnaher Weinbaubetriebe kennzeichnen den Charakter der Region. In Großriedenthal wurde die "Erste Vereinigung naturnahen Weinbaus" (VENA) gegründet. In Kirchberg am Wagram befindet sich die Vinothek Weritas mit einem Sortiment von über 50 Winzern der Region.

Weinviertel

  • Weinorte: Röschitz, Retz, Haugsdorf, Falkenstein, Poysdorf, Herrnbaumgarten, Wolkersdorf, Mannersdorf
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner

Das größte Weinbaugebiet Österreichs liegt nördlich von Wien und grenzt im Osten an Slowenien und im äußersten Norden an Tschechien. Die dominierende Rebsorte, der Grüne Veltliner, und andere Weißweinsorten, Riesling, Chardonnay und Weißburgunder, wachsen auf einer Gesamtfläche von fast 14.000 ha. Das pannonisch-gemäßigte Klima und überwiegend sandige Lössböden bedingen den Ausbau fruchtiger, säurebetonter Weine mit viel Körper. Eine Besonderheit bildet die "Klimainsel" im Retzer Land. Hier ist die Sonnenscheindauer mit die längste des Landes. Die Weine sind konzentrierter, kräftiger und körperreicher. Seit 2003 gibt es die Qualitätsbezeichnung Weinviertel DAC, die erste erlassene Herkunftsbezeichnung in Österreich. Kriterien für den Grünen Veltliner Weinviertel DAC sind ein sortentypisches Aroma – fruchtig-pfeffrig – und die Farbnuancen hellgelb bis grüngelb.



Burgenland

Weinbaugebiet Fläche Herkunfts-/ Qualitätsbezeichnung
Neusiedlersee ca. 6.700 ha Neusiedlersee DAC
Leithaberg (Neusiedlersee-Hügell.) ca. 3.000 ha Neusiedlersee DAC
Rosalia ca. 300 ha Rosalia DAC
Mittelburgenland ca. 2.100 ha Mittelburgenland DAC
Eisenberg (Südburgenland) ca. 500 ha Eisenberg DAC
Rust ca. 400 ha Ruster Ausbruch DAC

Neusiedlersee

  • Weinorte: Welschriesling, Zweigelt
  • Rebsorten: u.a. Gols, Mönchhof, Halbturn, Podersdorf, Frauenkirchen, Illmitz, Apetlon, Andau

Der Nationalpark Seewinkel ist vor 20 Jahren zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt worden. Die Region rund um den Neusiedlersee ist außerdem eines der größten Vogelschutzgebiete in Europa. Zwischen den zahlreichen "Zicklacken" (kleine Salzlacken) gedeihen rote und weiße Rebsorten unter idealen Bedingungen. Die Nebellandschaft im Herbst begünstigt die Bildung der begehrten Edelfäule (Botrytis cinerea) als Basis für edelsüßen Neusiedlersee DAC Reserve. Spätlese – Trocken- und Beerenauslese – werden speziell auch aus der Rebsorte Welschriesling gekeltert und erhalten regelmäßig Auszeichnungen bei internationalen Prämierungen. Dominierend für das Anbaugebiet Neusiedlersee sind jedoch Rotweine, allen voran Blaufränkisch und Zweigelt.

Leithaberg (Neusiedlersee-Hügelland)

  • Weinorte: Jois, Winden, Purbach, Donnerskirchen, Schützen, Oggau, Mörbisch, Großhöflein
  • Rebsorten: u.a. Weißburgunder, Chardonnay, Blaufränkisch

Diese Weingegend umschließt die Landeshauptstadt Eisenstadt mit seinem Schloss Esterházy, einstiger Sitz des Fürstentums und Wahrzeichen der Stadt. Für Kulturliebhaber empfehlenswert sind u. a. die Festspiele in Mörbisch sowie dem Römersteinbruch in Sankt Margarethen. Für den Weinbau charakteristisch sind die zum See hin abfallenden Weingärten mit deren Mandel-, Kirsch- und Pfirsichbäumen. Leithaberg als eines der ältesten Weinbaugebiete der Welt profitiert außerdem von seinen "Bodenschätzen". Der vorherrschende Glimmerschiefer sorgt für eine tiefe Verwurzelung der Weinreben und folglich von einer hohen Nährstoffkonzentration in den Trauben. Der Leithakalk im Boden gibt dem Wein zusätzlich Dichte und mineralische Essenz. Der weiße Leithaberg DAC wird aus gleich 4 weißen Sorten hergestellt: Weißburgunder, Chardonnay, Neuburger und Grüner Veltliner. Den Leithaberg DAC Rotwein gibt es aus der Rebsorte Blaufränkisch, vinifiziert mit Pinot Noir, St. Laurent oder Zweigelt, deren Anteil aber maximal 15% ausmachen darf.

Rosalia

  • Weinorte: Pöttelsdorf, Neudörfl, Sigleß
  • Rebsorten: u.a. Blaufränkisch, Zweigelt

Das Rosaliengebirge, an der Grenze zum Nachbarbundesland Niederösterreich, ist Teil des jüngsten Weinbaugebiets in Burgendland. Rosalia ist erst seit 2018 ein eigenständiges Weingebiet geworden und Nährboden für überwiegend rote Sorten: Blaufränkisch und Zweigelt. Über 52% der Rebflächen sind mit Blaufränkisch bestockt, 30% mit Zweigelt, Pinot Noir und anderen Rotweinen. Beim Weißwein ist der Gemischte Satz der am meisten angebaute Wein (8,4% Rebfläche). Die Böden sind durch die Nähe zu den Ausläufern der Alpen teilweise sehr kalkhaltig, südlich davon auch kalkarm – lehmig, sandig. Kühlende Luftmassen aus dem Westen und die vielen Sonnenstunden aus der Region Neusiedlersee prägen das Mikroklima der Gegend. Charakteristisch sind fruchtige Weine mit angenehmer Würze und Finesse.

Mittelburgenland

  • Weinorte: Neckenmarkt, Horitschon, Deutschkreutz, Lutzmannsburg
  • Rebsorten: u.a. Blaufränkisch

Das "Blaufränkischland" schlechthin! Die Rotweininsel im Mittelburgenland erstreckt sich von den Südausläufern des Ödenburger Gebirges bis zum Günser Bergland. Der Einfluss des pannonischen Klimas begünstigt die Bewirtschaftung roter Sorten. Mehr als die Hälfte der Weinflächen sind mit Blaufränkisch bestockt. Aber auch Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon werden im Mittelburgenland kultiviert. Die relativ hügelige Gegend ist auch recht gut bewaldet und von schweren Sand- und Lehmböden – mit gutem Wasserspeichervermögen – durchzogen. Die vielen Sonnenstunden, und vergleichsweise niedrigen Regenmengen, würden ansonsten für Dürre sorgen. Die gebietstypischen Weine haben eine dunkle, purpur-violette Farbe und ein fruchtig-würziges Bukett nach Waldbeeren. Viele der Weine werden im Barrique ausgebaut und gelten als besonders lagerungsfähig.

Eisenberg (Südburgenland)

  • Weinorte: Eisenberg, Deutsch Schützen, Rechnitz
  • Rebsorten: u.a. Blaufränkisch

Die Weinidylle Eisenberg wird, ausgenommen von wenigen größeren Betrieben, hauptsächlich durch Nebenerwerbswinzer kultiviert. Die Gegend gilt unter den "Weinreisenden" eher als Geheimtipp, doch ist das Freizeitangebot durch die Thermenlandschaft und der Festspiele auf der Burg Güssing gegeben. Der Blaufränkisch Eisenberg DAC enthält eine mineralische Würze, leicht erdige Aromen und eine dezent herbe Note. In den steilen Hängen der Eisenberger Weingärten ist der Schieferboden vorherrschend. In tieferen Lagen sind die Böden von stark eisenhaltigem Lehm durchzogen der dem Wein eine besondere Tanninstruktur verleiht.

Rust

  • Weinorte: Rust
  • Rebsorten: u.a. Weißburgunder, Chardonnay, Muskateller, Furmint, Blaufränkisch

Die Kleinstadt mit rund 2.000 Einwohner trägt auch liebevoll den Beinamen – "Stadt der Störche". Die Zugvögel verbreiten in den Rauchfängen der Häuser ihre Nester und prägen somit das Stadtbild. Rust ist erst seit 2020 ein eigenständiges Weinbaugebiet und liegt eingebettet im Weinbaugebiet Leithaberg. Die Freistadt beheimatet außerdem die Weinakademie Österreich. Die Böden im Süden sind geprägt vom "Ruster Schotter" und bestockt mit weißen Rebsorten. Der Furmint ist eine der ältesten Rebsorten im Burgenland und seit einigen Jahren wieder voll im Trend. Generell geraten die Weißweine aus der Region feingliedrig-mineralisch. Der Blaufränkische wird im Norden angebaut, denn hier sind die Böden vom Leithakalk durchzogen. Trockene Weine können auch als Leithaberg DAC deklariert werden. Traditionelle Herkunftsbezeichnung ist der Ruster Ausburch für edelsüße Weine mit internationaler Bekanntheit.

Steiermark

Weinbaugebiet Fläche Herkunfts-/ Qualitätsbezeichnung
Südsteiermark ca. 2.600 ha Südsteiermark DAC
Vulkanland Steiermark ca. 1.500 ha Vulkanland Steiermark DAC
Weststeiermark ca. 550 ha Weststeiermark DAC

Vulkanland Steiermark

  • Weinorte: Hartberg, Fürstenfeld, Kapfenstein, St. Anna am Aigen, Klöch, Straden, Bad Gleichenberg
  • Rebsorten: u.a. Welschriesling , Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Traminer

Das oststeirische Hügelland befindet sich in einer Übergangszone vom trockenem pannonischen sowie dem feuchtem Mittelmeerklima. Weiße Rebsorten sind im gesamten Steirerland überwiegend. Verglichen mit der Süd- und Weststeiermark ist der Anteil roter Rebsorten, wie dem Blauen Zweigelt hier am höchsten. Prägend ist das Vulkanische Gestein im Boden das besonders dem Gewürztraminer, aber auch dem Welschriesling, Müller-Thurgau und Riesling Typizität verleiht.

Südsteiermark

  • Weinorte: Gamlitz, Ratsch, Berghausen, Spielfeld, Leutschach, Sausal: Kitzeck, Sankt Nikolai
  • Rebsorten: u.a. Sauvignon Blanc, Muskateller, Weißburgunder, Morillon, Sausal: Riesling

Sie ist das größte Gebiet im Steirerland und landschaftlich herausragend durch seine Rebflächen in den Steilhängen mit einer Steigung von teilweise mehr als 26%! Die Weingärten entlang der slowenischen Grenze verfügen über eine vielseitige Bodenbeschaffenheit. Die Böden in der Südsteiermark sind aus Schiefer, Sand, Mergel, Urgestein und Kalk.

Weststeiermark

  • Weinorte: Stainz, St. Stefan ob Stainz, Deutschlandsberg
  • Rebsorten: u.a. Blauer Wildbacher, Sauvignon Blanc, Weißburgunder

Eine regionale Besonderheit der Weststeiermark, dem kleinsten Weinbaugebiet im Steirerland, ist der örtlich sehr beliebte "Schilcher". Er wird ausschließlich aus der roten Sorte Blauer Wildbacher hergestellt und hauptsächlich als Roséwein vinifiziert. Schiefer- und Gneisböden bilden die Grundlage für die frischen, säurebetonten Weine der Weststeiermark.

Wien

Weinbaugebiet Fläche Herkunfts-/ Qualitätsbezeichnung
Wien ca. 600 ha Wiener Gemischter Satz DAC
  • Weinorte: Bisamberg-Wien, Nußberg, Kahlenberg, Maurerberg
  • Rebsorten: u.a. Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Chardonnay

Die einzige Großstadt der Welt mit nennenswertem Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen! Eine weitere Besonderheit ist der "Wiener Gemischte Satz", der seit 2013 Teil der österreichischen DAC-Familie ist. Er ist ein Verschnitt aus zumindest drei weißen Qualitätsrebsorten, die gemeinsam gelesen und vergoren werden müssen. Der größte Anteil einer Rebsorte darf dabei nicht höher als 50 % sein, der geringste muss aber zumindest 10 % aufweisen. Rund die Hälfte der Weingärten befinden sich in den nördlichen und westlichen Bezirken mit den prominenten Weinbauorten wie Nussdorf, Grinzing, Sievering, oder Neustift am Walde. Das Wiener Becken ist unter dem Einfluss des pannonischen Klimas und die Böden geprägt von Schiefer, Schotter und Löss.


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