Mehr als 14 Monate befanden sie sich in den Weiten des Alls und waren der Schwerelosigkeit ausgesetzt: zwölf Flaschen Bordeaux wurden zum Bestandteil eines deutsch-französischen Forschungsprojektes, an dem auch die Universität Erlangen beteiligt war. Wie haben die Weine ihre außergewöhnliche Reise überstanden? Und welche Rückschlüsse können die Forscher aus dem Projekt ziehen?
Großer Stress für den Wein
Die aus Merlot und Cabernet Sauvignon gekelterten Weine waren während Ihrer Weltraumreise erheblichem Stress ausgesetzt. Weinliebhaber kennen das Problem: Bei der Lagerung von Weinen kann man so einiges falsch machen. Die falsche Raumtemperatur, Erschütterungen oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit können der Weinsammlung großen Schaden zufügen.
Wie soll es dann möglich sein, die empfindlichen Weine im Weltall zu lagern, ohne dass die Qualität leidet? Die Antwort: Gar nicht. Denn Medienberichten zufolge seien die Weine „einem enormen Stress ausgesetzt“ gewesen, wie Nicolas Gaume vom Luxemburger Start-Up Space Cargo Unlimited zitiert wird.
Projekt kann bei Klimawandel helfen
Zwar sollen die Rückkehrer aus dem All jetzt mit Weinen verglichen, die auf der Erde gelagert wurden. Doch um den Genuss gehe es in erster Linie gar nicht: Vielmehr soll die Reise ins Weltall dabei helfen, Landwirten und Winzern beim Klimawandel zu helfen.
Lesen Sie auch: Klimawandel erzwingt Weinwandel: Winzer müssen umdenken
Auch 320 Weinranken wurden auf die Reise geschickt und damit großem Stress ausgesetzt. Man gehe davon aus, dass der Weltraumstress zu einer höheren Widerstandsfähigkeit der Pflanzen führe – dies dürfte womöglich einen positiven Effekt haben, weil die Landwirtschaft sich immer mehr dem Klimawandel anpassen muss.
Wein aus dem Weltall soll 1 Million Dollar wert sein
Das New Yorker Auktionshaus Christie’s versteigert eine der im Weltall gereiften Flaschen Wein. Der „Pétrus 2000“ wird auf einen Wert von einer Million Dollar geschätzt. Das wäre der höchste Preis, der für eine Flasche Wein jemals bezahlt wurde. Die Auktion soll nicht öffentlich stattfinden, sondern privat.
Pétrus-Weine gehören ohnehin zu den teuersten der Welt. Mehrere tausend Euro müssen Weinliebhaber in der Regel für eine Flasche zahlen. Die Weine sind bekannt dafür, gut zu altern. Als Kapitalanlage können sie also durchaus mehrere Jahrzehnte gelagert werden.
Medienberichten zufolge wurden die Weine aus dem Weltall erstmals Anfang März getestet. Experten hätten sie nach wie vor als „sehr gut“ bewertet. Dennoch hätten sich die edlen Tropfen „bemerkenswert verändert“ – sowohl farblich als auch aromatisch. Das vorläufige Fazit laute damit: Auch im Weltall lassen sich Spitzenweine lagern.
War diese News hilfreich?
Vielen Dank für Ihre Bewertung. Bitte teilen Sie uns mit, wieso Sie diese Seite nicht sehr hilfreich fanden. Fehlen Informationen? Sind Ihnen Fehler aufgefallen? Wir freuen uns über jeden Hinweis.
News teilen
Vielen Dank für Ihre Bewertung. Bitte teilen Sie uns mit, wieso Sie diese Seite nicht sehr hilfreich fanden. Fehlen Informationen? Sind Ihnen Fehler aufgefallen? Wir freuen uns über jeden Hinweis.