Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, habe die Händlerin schon vor acht Jahren 36 Falschen eines angeblich hochwertigen Weins an einen anderen Händler in Bayern verkauft. Nun habe sich herausgestellt, dass die meisten dieser Weine gefälscht waren.
Hochpreisiger Wein aus Frankreich nachgeahmt
Bei den verkauften Weinen habe es sich angeblich um edle Tropfen der Domaine de la Romanée-Conti aus dem französischen Burgund gehandelt. Das besagte Weingut ist eines der renommiertesten der Welt. Weine, die hier erzeugt werden, sind besonders hochpreisig und werden oft als Sammlerstücke gehandelt.
Der Händler aus Bayern habe die insgesamt 36 Flaschen nach Singapur weiterverkauft. Kurze Zeit später seien Gerüchte aufgekommen, dass es sich um Fälschungen handeln könne. 34 Flaschen seien daraufhin nach Bayern zurückgeschickt worden. Das bayerische Unternehmen habe von der Händlerin sein Geld zurückverlangt – zunächst jedoch ohne Erfolg. Der Fall ging vor Gericht. Das Landesgericht habe hauptsächlich zugunsten der bayerischen Firma entschieden.
Spezielle Lupe liefert Beweis
Die Kölnerin sei in Berufung gegangen, die allerdings vom Oberlandesgericht Köln zurückgewiesen wurde. „Mit Hilfe einer speziellen Lupe ließ sich jedoch feststellen, dass nur 2 der 34 Flaschen echt waren“, heißt es in der Pressemitteilung des OLG. „Bei der Erstellung der Etiketten wurde ein besonderes Verfahren angewandt, welches zu einem unverkennbaren Druckergebnis führte.
Was genau ist eine Weinfälschung?
Um eine Weinfälschung handelt es sich immer dann, wenn ein Wein vorsätzlich falsch gekennzeichnet wurde – zum Beispiel was Identität, Herkunft oder Inhaltsstoffe angeht. Fälscher zielen dabei vor allem auf edle Tropfen aus renommierten Weingütern ab, die sich für viel Geld verkaufen lassen und als beliebte Sammlerstücke und Investments gelten. In manchen Ländern haben es Fälscher dabei leichter als in anderen. Es kommt darauf an, wie streng der Weinbau und die Herstellung kontrolliert werden. Wo es kaum Kontrollen gibt, ist auch das Risiko für Fälscher gering.
Rudy Kurniawan und die Jahrhundertfälschung
Vermutlich kommen Weinfälschungen also häufiger vor, als wir wissen. Einer der bekanntesten Fälle rankt sich um Rudy Kurniawan, einen Indonesen, der Weinfälschungen im ganz großen Stil betrieb. Anfang der 2000er Jahre tauchte er plötzlich in New York auf und begeisterte die Weinbranche mit seinem Fachwissen. Kurniawan wurde schnell zum erfolgreichen Weinhändler – bis der Schwindel aufflog. Zwischen den Jahren 2004 und 2012 hatte er Sammler und Investoren um ganze 21 Millionen Dollar betrogen, indem er billige Weine mischte, um das Aussehen und den Geschmack alter Raritäten, zum Beispiel aus dem Bordeaux, nachzuahmen. Im März 2012 wurde Kurniawan vom FBI verhaftet und zu 10 Jahren Haft verurteilt.
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