Wenn verzweifelte Weintrinker auf ausgefallene Methoden ausweichen, um eine Flasche Wein zu öffnen, übersteht der edle Tropfen das nicht immer ganz unbeschadet. Aber wie heißt es doch so schön? In der Not frisst der Teufel Fliegen.
Die Lötkolben-Methode
Die sogenannte Lötkolben-Methode sorgt bei echten Weinliebhabern für erhitzte Gemüter. Denn sie öffnet zwar die Flasche, geht aber nicht spurlos am Wein vorbei. Bei der Lötkolben-Methode wird die Luft unterhalb des Korkens erhitzt, zum Beispiel, indem ein Feuerzeug an den Flaschenhals gehalten wird. Durch die schnelle Erwärmung dehnt sich die Luft in der Flasche aus und schiebt den Korken aus der Öffnung. Er kann dann mit der Hand oder mit einer Zange aus dem Flaschenhals gezogen werden. Dieser Vorgang hat natürlich auch Einfluss auf den Weingenuss. Denn die Trinktemperatur ist danach alles andere als optimal.
Der Schuh-Trick
Auch der Schuh-Trick hat es in sich. Denn dabei muss der Wein eine echte Schaukelpartie über sich ergehen lassen. Die Flasche wird mit dem Boden in einen flachen Schuh gestellt. Wenn die Öffnung des Schuhs groß genug ist, bietet es sich an, zur Sicherheit ein kleines Handtuch um die Flasche zu wickeln. Die Flasche wird mit einer Hand festgehalten, der Schuh mit der anderen. Dann wird der Schuh mehrere Male mit der Sohle gegen eine Wand geschlagen bzw. geklopft. Durch diese Bewegung beschleunigt der Wein in Richtung Korken und drückt ihn beim Auftreffen nach vorn. Diese Methode sollte nur solange durchgeführt werden, bis der Korken mit der Hand oder einer Zange herausgezogen werden kann, damit der Wein nicht verschüttet wird.
Gewalt ist auch eine Lösung
Um einen Wein ohne Korkenzieher zu öffnen, kann auch der Griff zum Messer notwendig werden. Das klingt auf den ersten Blick etwas radikal, ist schlussendlich für den edlen Tropfen aber schonender als plötzliche Hitze oder eine Schunkelrunde. Wer ein sehr schmales und gezacktes Messer zur Hand hat, kann probieren, es vorsichtig in den Korken zu bohren und diesen durch leichtes Drehen und Ziehen zu entfernen. Hierbei kann es passieren, dass der Korken bricht oder bröckelt. Wenn der Korken jedoch vollständig entfernt wurde und nur kleine Bruchstücke in der Flasche zurückgeblieben sind, kann der Wein einfach durch ein dünnes Sieb oder einen Tee- oder Kaffeefilter gegossen werden. Gleiches gilt für die folgenden Methoden zum Öffnen einer Weinflasche ohne Korkenzieher.
Achtung: Beachten Sie bitte das Verletzungsrisiko und gehen Sie vorsichtig mit dem Messer um.
Für echte Schrauber
Manchmal lohnt es sich, ein wenig nachzubohren. Statt zum Messer zu greifen, können Weintrinker in ihrer Notlage auch auf eine Schraube ausweichen. Sie sollte einen möglichst großen Kopf haben und wird vorsichtig mit einem Schraubenzieher in den Korken eingedreht. Anschließend kann sie samt Verschluss mit einer Zange herausgezogen werden. Alternativ bietet sich auch ein Fahrradhaken an.
Nägel mit Köpfen machen
Wer den Nagel gern auf den Kopf trifft, kann das auch beim Öffnen einer Weinfalsche tun. Dazu werden drei bis vier Nägel dicht nebeneinander in den Korken geschlagen. Diese können dann mit einer Zange oder der Aussparung am Hammer zusammen gepackt und durch leichtes Drehen und Ziehen samt Verschluss entfernt werden. Beim Einschlagen der Nägel ist besondere Vorsicht geboten.
Den Korken am Haken haben
Mit einem Kleiderbügel aus Draht lassen sich Korken ebenfalls entfernen. Dazu muss der Henkel des Bügels zunächst gerade gebogen werden. Ein kleines Stück des Drahts wird dann zu einem Haken geformt und am Korken vorbei in die Flasche geschoben. Unter dem Korken angekommen, wird der Haken in Richtung Flaschenmitte gedreht, sodass er sich beim Herausziehen in den Verschluss einhakt. Somit kann der Korken vorsichtig nach oben gezogen werden.
Der Korkendrücker
Wer auf ausgefeilte Tricks und handwerkliches Geschick verzichten möchte, kann das Ganze auch andersherum angehen und den Korken einfach in die Flasche drücken. Danach schwimmt er allerdings in der Flasche und behindert beim Einschenken. Ist er besonders trocken und brüchig, können außerdem Korkstücke und Korkstaub den Weingenuss beeinträchtigen.
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