Viele Menschen trauen sich nicht an die Herstellung von eigenem Apfelwein heran. Begriffe wie Gärbehälter, Gärprozess oder Schwefelung klingen kompliziert und schrecken vor dem Versuch ab. Doch es ist einfacher als gedacht: Zur Herstellung von Apfelwein benötigen Sie lediglich drei Zutaten und etwas Zubehör.
Was braucht man für die Herstellung von Apfelwein?
- Eine Saftpresse
- Einen Gärbehälter
- Äpfel
- Zucker
- Kaliumpyrosulfit (Schwefelpulver)
Gärbehälter können zum Beispiel im Baumarkt oder ganz bequem im Internet gekauft werden. Bei den einfachen Modellen, die es schon ab ungefähr 15 bis 25 Euro gibt, handelt es sich um Kanister mit einem Gärrohr und einem Zapfhahn. Das Kaliumpyrosulfit kann ebenfalls online bestellt werden. Alternativ wird es auch in der Apotheke angeboten.
Wer keine Saftpresse hat oder sich die Mühe sparen möchte, kann auch frisch gepressten Apfelsaft bei einem kelternden Betrieb kaufen. Oft tauschen solche Betriebe auch selbst geerntete Äpfel gegen fertigen Apfelsaft.
Zutaten für 10 Liter Apfelwein
- ca. 15 Äpfel (oder 9 Liter Apfelsaft)
- 1 kg Zucker
- ca. 0,3 g Kaliumpyrosulfit
In 7 Schritten zum eigenen Apfelwein
Schritt 1: Apfelsaft pressen
Zunächst müssen die Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet werden. Dazu werden sie gewaschen, geviertelt, entkernt und in die Saftpresse gegeben.
Übrigens: Sie können unbedenklich verschiedene Apfelsorten mischen. Und auch Fallobst kann verwendet werden. Schneiden Sie dazu einfach die faulen Stellen heraus.
Schritt 2: Apfelsaft abfüllen
Füllen Sie den frischen Apfelsaft nun in den Gärbehälter. Für 10 Liter Apfelwein benötigen Sie einen Gärbehälter mit dem entsprechenden Volumen. Füllen Sie ihn aber nicht komplett mit Apfelsaft, sondern geben Sie nur ca. 9 Liter hinein. So bleibt ein Freiraum für den bei der Gärung entstehenden Schaum. Schließen Sie den Gärbehälter nun nach Gebrauchsanweisung. In der Regel wird oben das Gärrohr aufgesetzt und mit etwas Wasser gefüllt, damit kein zusätzlicher Sauerstoff an den Apfelsaft gelangt.
Schritt 3: Gärprozess abwarten
Der verschlossene Gärbehälter muss nun ruhig und nicht zu warm gelagert werden, zum Beispiel im Keller. Im Apfelsaft befinden sich sowohl Flughefebakterien als auch natürlicher Fruchtzucker. Die Hefebakterien verarbeiten den Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid. Das Kohlendioxid entweicht über das Gärrohr und bringt das darin enthaltene Wasser zum Blubbern. Dieser Vorgang sollte ungefähr nach zwei Tagen einsetzen. Nach mehreren Wochen verlangsamt sich der Gärprozess nach und nach, weil ein Großteil des Fruchtzuckers bereits verarbeitet wurde.
Schritt 4: Apfelwein umfüllen
Füllen Sie den Apfelwein dann mithilfe des Zapfhahns in einen anderen Behälter, um ihn vom Bodensatz zu lösen. Spülen Sie den Gärbehälter mit klarem Wasser aus und füllen Sie anschließend den Wein wieder hinein – am besten mit einem Trichter, damit nichts verloren geht.
Schritt 5: Zucker hinzugeben
Apfelwein erhält durch die natürliche Gärung einen Alkoholgehalt von ungefähr 5 bis 7 % vol. Um diesen zu erhöhen, ist die Zugabe von Zucker notwendig. Geben Sie deshalb nach und nach insgesamt 1 kg Zucker hinzu – am besten nicht mehr als 200 g pro Woche.
Schritt 6: Apfelwein abschmecken
Sobald insgesamt 1 kg Zucker hinzugefügt wurde und der Gärprozess fast am Ende ist, empfiehlt es sich, den Apfelwein abzuschmecken. Je nach Geschmack können Sie dann entweder noch ein bisschen Zucker hinzufügen und den Apfelwein erneut gären lassen oder ihn direkt aus dem Gärbehälter abziehen.
Schritt 7: Apfelwein schwefeln und lagern
Grundsätzlich kann der Apfelwein nun abgefüllt werden, zum Beispiel in Glasflaschen. Möchten Sie ihn lange lagern, ist außerdem noch eine Schwefelung erforderlich. Geben Sie dazu ungefähr 0,3 g Kaliumpyrosulfit pro 10 Liter hinzu. Wichtig ist, dass der Apfelwein für die lange Lagerung in Glasflaschen abgefüllt und mit einem Korken verschlossen wird, damit kein Sauerstoff eintritt.
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