Korkenbruch? Das ist doch kein Beinbruch

Kennen Sie diesen Moment, wenn Sie eine gute Flasche Wein öffnen möchten und dann der Korken bricht? Schlagartig verwandelt sich Vorfreude in Erschrecken. Daraus wird schnell Wut und schließlich Trauer, weil Sie Ihren kostbaren Tropfen nun nicht mehr genießen können.

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Weinflasche wird mit Flügelkorkenzieher geöffnet
© Skitterphoto/pixabay.com

Wenn beim Öffnen einer Flasche der Korken bricht, ist das für viele Weintrinker ein Horrorszenario. Profis mit speziellem Werkzeug können da nur schmunzeln. Nicht so der normale Weintrinker, der sich zu Hause verzweifelt mit Schere, Zange oder Stricknadel abmüht, um irgendwie an den Restkorken heranzukommen.

Warum begeht der Korken überhaupt Vertrauensbruch?

Eigentlich möchten Sie sich auf den Korken verlassen können. Enttäuscht er Sie, kann das verschiedene Gründe haben. Es kommt zum Beispiel vor, dass Korken alt und trocken werden und deshalb beim Öffnen zerbröseln. Es gehören aber immer zwei dazu: Wenn der Korken nicht hält, sind Sie selbst vielleicht nicht ganz unschuldig. Haben Sie daran gedacht, den Wein liegend zu lagern, damit der Korken ständig mit Flüssigkeit in Berührung kommt und nicht austrocknet? Oder sind Sie falsch mit dem Korkenzieher umgegangen? Denn zu einem Bruch kommt es meistens, wenn der Korkenzieher nicht vollständig in den Korken gedreht oder schräg angesetzt wird.

Erste-Hilfe-Regeln

Oft fördert ein abgebrochener Korken eine Menge Kreativität zutage. Weintrinker versuchen, sich mit allen möglichen Alltagsgegenständen zu behelfen und setzen sich damit einer echten Geduldsprobe aus. Das Ergebnis: Sie zerlegen den Korken derart, dass er sich schließlich in kleinsten Teilen im Wein befindet. Wein mit Korkstaub auf der Oberfläche? Da vergeht die Vorfreude wie im Flug und ein Korkenbruch führt zum Wutausbruch.

Um das zu verhindern, müssen Sie an der Unfallstelle einige Grundregeln beachten. Zunächst ist es wichtig, dass Sie Ruhe bewahren. Es besteht die Gefahr, dass Sie den Korken noch weiter beschädigen. Oberstes Ziel ist es aber, ihn in einem Stück aus der Flasche oder dem Flaschenhals zu entfernen. Schätzen Sie deshalb zunächst die Situation ein, um sich dann für die richtige Vorgehensweise zu entscheiden.



Den Bruch richtig behandeln

Ein Korkenbruch kann unterschiedlich schwer ausfallen. Deshalb gibt es auch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

1. Die zweite Chance

Wenn der Korken im oberen Bereich des Flaschenhalses abgebrochen ist, kann sich ein zweiter Versuch mit dem Korkenzieher lohnen. Setzen Sie ihn vorsichtig an und prüfen Sie, ob der Korken genug Halt hat. Befindet er sich im unteren Bereich, sollten Sie auf einen zweiten Versuch verzichten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er zurück in die Flasche fällt.

2. Das richtige Werkzeug

Mit einer Korkenspange gehen Sie auf Nummer sicher. Schieben Sie die Federn der Spange vorsichtig zwischen Korken und Glas und ziehen Sie den Korken mit einigen Drehbewegungen aus dem Flaschenhals. Alte, brüchige oder durchnässte Korken können damit sicher hinausbefördert werden.

3. Die Bruchlandung

Wenn die Situation aussichtslos ist und weder Korkenzieher noch Korkenspange etwas ausrichten können, haben Sie keine Wahl. Dann hilft nur noch die Bruchlandung. Drücken Sie den Restkorken zurück in die Flasche, zum Beispiel mit dem Stiel eines Teelöffels. Achtung: Es kann passieren, dass Wein herausspritzt. Füllen Sie den Wein dann in eine Dekantierkaraffe um.

4. Die Korken-Bruchstücke

Wer infolge des Korkenbruchs nicht an sich halten konnte und den Restkorken ungeduldig zerbröselt hat, muss den Schaden irgendwie beheben. Um Korkstaub aus der Flasche zu bekommen, reicht es manchmal schon, wenn eine geringe Menge Wein abgegossen wird. Sind noch nicht alle Korkreste entfernt, hilft die sogenannte Hebamme. Das Gerät können Sie allerdings nur in speziellen Geschäften kaufen. Kleine Korkstücke können mit den Fangarmen der Hebamme aus der Flasche gefischt werden. Gegen Korkstaub kann sie allerdings wenig ausrichten.


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