„Der Frühling ist zwar schön; doch wenn der Herbst nicht wär‘, wär‘ zwar das Auge satt, der Magen aber leer.“ So brachte einst der deutsche Barockdichter Friedrich Freiherr von Logau die Bedeutung des Herbstes auf den Punkt. Das Wort Herbst geht auf den gleichen sprachgeschichtlichen Ursprung zurück wie der englische Ausdruck "harvest" oder "to harvest". Übersetzt bedeutet das Erntezeit oder ernten. Das Verb "herbsten" oder "herbesten" wird im mittelhochdeutschen Wörterbuch übersetzt in Wein lesen. Auch heute wird die Weinlese oft noch als Herbsten bezeichnet.
Welchen Wein trinkt man im Herbst?
Während draußen die Temperaturen sinken, darf es im Weinglas wieder etwas wärmer zugehen. Im Sommer sorgen besonders Weißweine und Rosés für die nötige Erfrischung. Ab jetzt wird Rotwein wieder zur klassischen Wahl. Mit vollmundigem, samtigem und fruchtigem Geschmack sorgt er für herbstliche Stimmung und rundet so manchen behaglichen Abend ab. Aber auch Weißweine können passende Herbstweine sein, besonders als Begleitung für herbstliche Speisen. Intensive und fruchtige oder nussige Sorten passen gut in die gemütliche Jahreszeit - am besten greift man hier zu Spätlesen. Nicht wegzudenken ist im Herbst außerdem der Federweißer.
Der richtige Wein im Herbst sollte
- mittelkräftig bis kräftig
- vollmundig
- samtig
- fruchtig
- oder nussig
sein.
Empfohlene Rebsorten im Herbst
Bestimmte Rebsorten bieten sich im Herbst besonders an, da sie die oben genannten Voraussetzungen für einen perfekten Herbstwein erfüllen können:
Spätburgunder / Pinot Noir
Dornfelder
Portugieser
Blaufränkisch / Lemberger
Tempranillo
Cabernet Sauvignon
Riesling
Weißburgunder
Silvaner
Wein und Speisen im Herbst
Im Herbst verändert sich auch der Speiseplan. Es kommen ganz spezielle Gerichte auf den Tisch – besonders Pilze, Kürbis und Wild erfreuen sich großer Beliebtheit. Die richtige Weinbegleitung rundet den herbstlichen Genuss ab.
Zur Pilzpfanne schmecken Grauburgunder oder Weißburgunder. Die milde Säure des Weißburgunders harmoniert besonders mit dem frischen Geschmack von Steinpilzen. Wer Pilze herzhaft zubereitet und sie zum Beispiel kross in Butter brät, kann dazu auch einen kräftigeren Riesling trinken.
Beim Kürbis eröffnen sich viele Optionen. Er kann sowohl herzhaft als auch süß zubereitet werden. Wird er zu pikanten Beilagen oder würzigen Suppen verarbeitet, bieten sich Weißburgunder oder Silvaner als Begleitung an. Sie ergänzen die Fruchtaromen des Kürbisses und gehen gleichzeitig auf seine Würze ein. Wird der Kürbis süß zubereitet und zum Beispiel geröstet, erinnert er geschmacklich etwas an Maronen. Zu diesem karamellisierten Geschmack passt ein Dornfelder oder ein anderer ausdrucksstarker Rotwein. Ein edelsüßer Riesling ist hingegen die perfekte Ergänzung zu einem Nachtisch wie Kürbiskuchen.
Wildgerichte zeichnen sich durch einen sehr dominanten Geschmack aus. Besonders Wildbraten benötigt einen ausdrucksvollen Weinpartner. Kräftige Rotweine wie Spätburgunder sind ideal, weil sie das Essen nicht dominieren, es aber trotzdem mit dem intensiven Geschmack aufnehmen können.
Herbstklassiker: Federweißer und Zwiebelkuchen
Federweißer gehört zur bunten Jahreszeit wie das Laub an den Bäumen. Jedes Jahr bringt er die frohe Herbstbotschaft. Federweißer (oder Ferderroter) kann sowohl aus weißem als auch aus rotem Traubenmost gewonnen werden. Er schmeckt süß und wird wegen seines leichten Prickelns auch Rauscher, Sauser oder Brauser genannt. Es handelt sich noch nicht um fertigen Wein, denn die alkoholische Gärung des Traubenmosts hat zwar begonnen, wurde aber nicht abgeschlossen. Sie geht in der Flasche weiter, weshalb diese luftdurchlässig verschlossen ist. Darum muss Federweißer immer stehend transportiert werden – ansonsten läuft er aus.
Zusammen mit deftigem Zwiebel- oder Flammkuchen eignet sich Federweißer ideal, um den Herbst einzuläuten. Das herbstliche Getränk und das herzhafte Gericht ergänzen sich perfekt. So ist es plötzlich gar nicht mehr schlimm, dass die Tage immer kürzer werden. Denn je eher es Abend wird, desto früher beginnt der gemütliche Genuss.
Was hat im Herbst Saison?
Im September geht der Spätsommer allmählich in den Herbst über. Für viele Lebensmittel beginnt dann die offizielle Erntezeit. Zwar gibt es heutzutage fast nichts mehr, was nicht das ganze Jahr hinweg im Supermarkt erhältlich wäre. Doch viele regionale Obst- und Gemüsesorten erleben naturgemäß im Frühherbst ihren Höhepunkt. Dazu gehören unter anderem:
- Äpfel
- Birnen
- Beeren
- Auberginen
- Champignons
- Feldsalat
- Herbstrompetenpilze
- Kartoffeln
- Kürbis
- Möhren
- Pfifferlinge
- Porree
- Sellerie
- Spinat
- Steinpilze
- Tomaten
- Trauben
- Wirsing
- Zucchini
- Zwiebeln
Hierbei handelt es sich nur um eine Auswahl von Lebensmitteln, die im Herbst Saison haben. In den folgenden 16 Rezepten finden Sie jedes davon wieder:
16 herbstliche Weinrezepte für die bunte Jahreszeit
Warmes und Deftiges
Wenn es draußen kalt, nass und ungemütlich ist, darf es in der Küche umso wärmer und deftiger zugehen. Folgende herbstliche Weinrezepte eignen sich dann besonders gut:
Heiße Suppen
An manchen Herbsttagen muss es einfach eine Suppe sein, die von innen heraus wärmt. Mit herbstlichen Zutaten und Wein verfeinert ein echter Genuss:
Salat im Herbst?
Genauso wie Wein kein reines Sommergetränk ist, ist Salat auch kein reines Sommergericht. Auch im Herbst schmeckt er hervorragend und stärkt den Körper und das Immunsystem mit wichtigen Vitaminen.
Süßes zum Naschen
Kaum neigt sich der Sommer dem Ende zu, steigt die Lust auf Süßigkeiten und Nachtisch. Im Herbst und Winter wird genascht, was das Zeug hält.
Ein herbstliches Getränk
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